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Magazin 4/2021 | Green Deal & Co                                 17






          rung der Vermarktung erstellte der  Der direkte Dialog mit dem Verbrau-
          Junglandwirt gemeinsam mit seiner  cher hat mir als Landwirt gezeigt,
          Freundin, Masterstudentin in Public  dass unsere Vorstellungen gar nicht
          Relations und Digitalem Marketing,  so weit auseinanderliegen, wie es
          eine Facebook- und Instagram-Seite  manchmal durch die Medien vermit-
          für den Betrieb – ab sofort sollte die  telt wird. Wenn wir uns das immer
          Vermarktung über die Seiten des   wieder klarmachen, ist der Weg
          Falkenhofs (angelehnt an den Orts-  eigentlich gar nicht so schwer“, so
          teil Falkemich, in dem der Hof ange-  Christoph John.
          siedelt ist) verlaufen. Inhaltlich stellt                             Weitere Informationen zum Falken-
          das Paar hier nicht nur das hofei-  Heute hält der Junglandwirt auf dem  hof erhalten Sie auf Facebook unter
          gene Rindfleisch vor, sondern gibt  Falkenhof noch 15 der damals über-  https://www.facebook.com/falken-
          transparente und erklärende Einbli-  nommenen Holstein-Rinder und ins-  hof.christophjohn/ oder beim Land-
          cke in den Alltag regionaler Land-  gesamt 85 Fleischrinder, die er seit  wirt Christoph John unter 0175-
          wirte. Mit Beiträgen, die zum Bei-  der Übernahme angeschafft hat.    7563302.
          spiel Industrie-Fleisch mit Fleisch
          aus regionaler Herstellung verglei-  Weitere Perspektiven für den Betrieb
          chen, erreicht der Falkenhof so teil-  entwickelt Christoph John deshalb
          weise über 20.000 Facebook-Nutzer.  anhand  der  Nachfrage   seiner
          Neben der Vermarktung der Pro-    Kunden. So plant der Landwirt einen
          dukte verfolgt Christoph John das  Ausbau seiner Direktvermarktung
          Ziel, mithilfe von Öffentlichkeitsar-  durch das Angebot von Schweine-
          beit die Akzeptanz regionaler Ver-  und Hähnchenfleisch. Auch weitere
          braucher in die Landwirtschaft zu  Produkte schließt der Landwirt nicht
          steigern. In dem Zusammenhang     aus. Langfristiges Ziel für den Jung-
          lädt der Falkenhof in den sozialen  landwirt ist es, den Betrieb durch die
          Netzwerken dazu ein, Fragen und   Direktvermarktung  nah   an  den
          Vorurteile gegenüber der Landwirt-  Bedürfnissen des Marktes auszurich-
          schaft offen zu äußern, damit diese  ten und das Produktangebot ent-
          ehrlich und direkt von Landwirten  sprechend anzupassen. Denn egal,
          beantwortet werden können. Auch   ob die Vermarktung direkt oder über
          der direkte Dialog mit den Kunden  den   Lebensmitteleinzelhandel
          ist für den Junglandwirt enorm wich-  verläuft: Die Bedürfnisse
          tig: „Wir haben teilweise Kunden, die  der  Verbraucher
          noch nie auf einem landwirtschaftli-  bestimmen den
          chen Betrieb waren. Auf einem     Markt.
          Hofrundgang nehmen wir ihnen die
          Scheu, auch die banalsten Fragen zu
          stellen – und das kommt an.
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